Der Klassiker und Evergreen unter den verbotenen Lebensmitteln für Hunde ist die Schokolade. Besonders häufig ist die Vergiftung in der Weihnachts- und Osterzeit zu beobachten. Für viele Hundebesitzer ist es kaum vorstellbar, dass ihr Liebling nichts von dieser süßen Versuchung abbekommen sollte.
Was an der Schokolade ist so schädlich für den Hund?
Der Kakao-Anteil in der Schokolade macht diese so gefährlich, genauer gesagt ist es der im Kakao enthaltene Stoff Theobromin. Kakaopulver hat bis zu 20 mg Theobromin pro Gramm Pulver und besonders dunkle Schokolade und Kochschokolade haben eine höhere Konzentration an Theobromin als Milchschokolade oder weiße Schokolade, die praktisch kein Theobromin enthält.
Wie viel Schokolade ist schädlich?
Schon ab einer Aufnahme von 100mg Theobromin/ kg des Hundes kann es zu einer schweren Vergiftung mit Todesfolge kommen. Wenn man dies überträgt auf einen Hund mit 10kg Körpergewicht bedeutet das, dass schon die Aufnahme von 1 Gramm Theobromin tödliche Folgen haben kann. Umgerechnet auf den Theobromingehalt von Kochschokolade, die ungefähr 1,5 Gramm Theobromin auf 100 Gramm Schokolade enthält wirken dann ca. 65 Gramm Kochschokolade für einen 10-Kilo-Hund lebensgefährlich. Zum Vergleich: Die gängigen im Handel verfügbaren Schokoladentafeln haben meist ein Gewicht von 100 Gramm.
Wie äußert sich eine Vergiftung mit Schokolade?
Theobromin wird von Hunden viel langsamer verstoffwechselt als z.B. von uns Menschen und ist deshalb in seiner Wirkung beim Hund extrem verstärkt. Der Stoff wirkt auf das zentrale Nervensystem und hat hier ab 2-4 Stunden nach Aufnahme eine erregende Wirkung, die sich unter anderem in Unruhe, beschleunigter Atmung, Herzarrhythmie, Krämpfen und Unkoordiniertheit äußern kann. Auch gesteigerter Durst, häufiger Urinabsatz und Erbrechen sind Anzeichen für eine Schokoladen-Vergiftung. Es kann bis zu 20 Stunden dauern, bis die Symptome voll ausgeprägt sind und deshalb sollte man als Tierhalter nicht zu lange zögern, sondern schon alleine beim Verdacht oder direkt nach der Aufnahme der Schokolade handeln.
Was tun, wenn der Hund Schokolade aufgenommen hat?
Falls der Hund versehentlich Schokolade abbekommen hat oder sich etwas geklaut hat und die Aufnahme noch nicht sehr weit zurück liegt, lassen sich Kohletabletten als Erste-Hilfe-Maßnahme einsetzen. Wer sich nicht ganz sicher ist oder denkt, dass es nur eine sehr kleine Menge an Schokolade war, die der Hund gefressen hat, sollte trotzdem den Tierarzt anrufen und weitere Maßnahmen abstimmen.
Am sichersten ist es immer, den Tierarzt aufzusuchen und wenn möglich sogar die Verpackung der Schokolade mitbringen. Der Tierarzt kann die Lage des Hundes am besten in der Praxis bewerten und einschätzen. Liegt die Aufnahme der Schokolade zeitlich unter 2-4 Stunden zurück, kann der Tierarzt den Hund über ein bestimmtes Medikament den Rest der Schokolade erbrechen lassen. Mit etwas Glück kann dadurch die weitere Verdauung der Schokolade verhindert werden. Ist die Aufnahme der Schokolade länger als 4 Stunden her, kann der Tierarzt den Hund bei Bedarf entsprechend überwachen und behandeln. Wenn alle Maßnahmen gegen eine Vergiftung mit Schokolade rechtzeitig eingeleitet werden, hat der Hund eine gute Prognose.