around.pet Logo

Eichenprozessionsspinner – gefährliche Raupen

Eichenprozessionsspinner Warnung

Inhaltsverzeichnis

Was ist der Eichenprozessionsspinner?

Der Eichenprozessionsspinner ist ein Nachtfalter der kaum auffällt. Seine Larven allerdings wandern typischerweise, mit Vorliebe für Eichen, in meterlangen Prozessionen (so nennt man das „reihenartige“ Wandern den Baumstamm auf und ab. Genau hier verbirgt sich die Gefahr!

Die kleinen Raupen sind 5 cm lang und mit langen Härchen übersät, die bei Berührung starken Juckreiz auslösen. In diesen kleinen Härchen befindet sich ein Nesselgift, was vor Fressfeinden schützen soll, jedoch leider bei Mensch und Tier ebenso zu sehr gefährlichen Reaktionen führt.

 

Eichenprozessionsspinner Nest
Die Nester sind oft recht unauffällig an der Unterseite von Astgabelungen

Wo und warum kommen die Eichenprozessionsspinner vor?

Wie der Name bereits vermuten lässt, legen die erwachsenen Tiere (also die Falter) ihre Eier immer in Eichen ab. Besonders gut entwickeln sich die Gelege bei Wärme, was erklärt, warum der Befall die letzten Jahre explosionsartig zunahm- denn unsere Sommer waren heiß und trocken.

Besonders „beliebt“ sind Eichen, die an Straßen stehen, da die Asphalt Reflexion der Sonne noch mehr Wärme spendet. Auch einzeln stehende Eichen sind häufiger betroffen, da diese durch mehr Sonneneinstrahlung wärmer sind, als Eichen in dichteren Wäldern. Die Gefahr lauert deswegen eher an Straßen als im Wald!

Die Gelege werden meist in der Krone an Astgabelungen abgelegt und überwintern dort. Im Frühsommer (meist ca. Mai, Juni) entwickeln sich die Raupen und gehen auf „Wanderschaft“ den Baum rauf und runter.

 

Prozession
Die typische „Prozession“

Symptome eines Kontakts

Symptome eines Kontakts können beispielsweise sein:

  • Ständiges Reiben der Nase
  • Schwellungen bestimmter Körperregionen (meist Zunge & Kopf)
  • Reizungen an Nasenschleimhaut oder Maul
  • Lokale Hautausschläge
  • Entzündungen
  • Quaddeln/ Nesselsucht
  • Verkrustungen
  • Ständiges Husten, Keuchen oder Würgen
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Im schlimmsten Fall schwere allergische Schocks

Was kann ich tun, wenn mein Hund Kontakt hatte?

Falls Sie sicher beobachten konnten, dass Ihr Tier Kontakt mit den Haaren/Raupen oder dem Nest hatte gehört zu den wichtigsten Sofortmaßnahmen eine Elimination der Haare durch Baden und Ausspülen.

Aber Achtung ! Hier spielt die Temperatur des Wasser eine große Rolle. Denn Hitze inaktiviert das Toxin, allerdings leider mit ca. 60 Grad, was für ein Auswaschen viel zu heiß für die Haut ist. Dennoch wird ein warmes Duschen empfohlen, so, dass Sie selbst es noch gut auf der Haut ertragen können.
Das Ausspülen der Härchen sollte innerhalb der ersten zwei Stunden nach Kontakt erfolgen, denn danach steigt das Risiko von Nekrosen (=Absterben und Zerstörung des Gewebes).

Wenden Sie sich umgehend an Ihren Tierarzt und schildern die Situation. Eine schnelle Behandlung kann helfen, die Symptome nicht erst zu dramatisch werden zu lassen.

Wie kann ich mich und mein Tier schützen?

Wie bereits erwähnt ist nicht nur direkter Kontakt gefährlich: Abgebrochene Härchen und alten Larvenhäute, die nach der Verpuppung  in den Nestern liegenbleiben, werden bei günstigen Luftströmungen über weite Strecken vertragen und führen bei Einatmen oder Hautkontakt – egal ob Mensch oder Tier –zu schweren Atembeschwerden, Hautreaktionen bis hin zu Nekrosen oder sogar zu allergischem Schock.

Während leichtere Verletzungen zunächst ebenso unangenehm für Ihren Vierbeiner sind, können schwerere Kontakte mit dem Raupengift gar zum Absterben von beispielsweise Teilen der Zunge des Vierbeiners führen.

Haltet deshalb möglichst die Augen offen und meidet Eichen-Wälder oder sonstige Plätze, an denen nachweislich Nester aufzufinden sind. Wir raten, den Hund in solchen Gebieten gezielt an der Leine zu lassen, um den möglichen Kontakt, so gering wie möglich zu halten.