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Wasservergiftung beim Hund

Zu viel Spielen im Wasser kann zu einer Wasservergiftung führen

Inhaltsverzeichnis

Viele Hunde freuen sich im Sommer über eine Abkühlung. Was kaum jemand weiß: Zu viel Wasser kann für die treuen Vierbeiner sogar tödlich enden! Eine Wasservergiftung kann die Folge sein.

Nimmt ein Hund innerhalb kürzester Zeit eine große Menge Wasser auf, wie es beim Spielen im und am Wasser oft der Fall ist, kann dies zu einer lebensbedrohlichen hypotonen Hyperhydration (=Wasservergiftung) führen.

Was passiert im Körper bei der Wasservergiftung?

Durch die extrem hohe Wasseraufnahme verschiebt sich der Elektrolythaushalt des Hundes. Die Körperzellen verlieren Natrium, der Körper versucht, die Ungleichgewichte wieder herzustellen und nimmt übermäßig Wasser in die Zellen auf. Leider führt das aber zu massiven Folgeproblemen.

Die Zellen schwellen massiv an, was vor allem im Gehirn ein Problem ist: die Schädeldecke ist nicht dehnbar und der Druck auf das Gehirn steigt massiv an.

Auch Leberzellen schwellen an, in Folge der Kaskade kann es zu einem massiven Organversagen kommen.

 

Hunde, die im Wasser spielen sollten überwacht werden

 

Symptome einer Wasservergiftung

Meist erkennen wir als Besitzer die frühen Symptome einer Wasservergiftung nicht. Erst massivere Symptome fallen auf und deuten leider auf einen bereits lebensbedrohlichen Zustand hin!

Frühe Symptome:

  •  Hund wirkt „schlapp“
  • Hund erbricht sich
  • Hund wird zunehmend unruhiger
  • Blasse Schleimhäute
  • Weite Pupillen (auch bei Licht!)
  • Teilweise vermehrter Speichelfluss
  • Bauch oftmals gebäht und „dick“

Im weiteren Verlauf können die Symptome schwerer werden:

  • Koordinationsstörungen
  • Muskelzuckungen bis hin zu Muskelkrämpfen
  • Unkontrollierter Harnabsatz
  • Desorientierung, nicht mehr ansprechbar sein
  • Bewusstlosigkeit bis hin zum Koma

Was kann ich tun, wenn ich eine Wasservergiftung vermute?

Unbehandelt kann eine Wasservergiftung beim Hund tödlich enden, deswegen sollten Sie sofort ihren Tierarzt kontaktieren.

Dieser kann spezielle Blutuntersuchungen durchführen und den Hund mit entsprechenden Medikamenten oder einer elektrolythaltigen Infusion versorgen. Bitte rufen Sie zunächst beim Tierarzt an und fragen, ob eine Elektrolytbestimmung vor Ort erfolgen kann! **Dies ist keine Standarduntersuchung!**

Zeigt der Hund erste Symptome, sollten Sie ihn unbedingt von jeglicher Flüssigkeitsaufnahme abhalten. Instinktiv versuchen wasservergiftete Hunde, noch mehr Flüssigkeit aufzunehmen, um den Natriumhaushalt aufrechtzuerhalten.

Keinesfalls sollten Sie ihrem Hund einfach salzhaltige Lebensmittel verabreichen, da hier das Risiko eines zu schnellen Anstieg des Natriumspiegels im Körper besteht.

Worauf sollte ich achten, um einer Wasservergiftung vorzubeugen?

  • Zeit begrenzen – Dem Hund sollte nur kurze Zeit erlaubt werden mit den Wasser zu spielen. Häufige Pausen dazwischen tragen dazu bei, dass überschüssiges Wasser durch Urinieren ausgeschieden wird.
  • Beobachten – Schauen Sie genau hin ob Ihr Hund Wasser aufnimmt. Hunde sollten weder mit Gartensprenklern spielen, noch im Hundepool oder am See unbeaufsichtigt bleiben!
  • Spielzeuge am Wasser – Bitte begrenzen Sie das Apportieren aus dem Wasser unbedingt extrem. Nutzen Sie wenn überhaupt flache Spielzeuge, damit der Hund das Maul nicht zu weit öffnen muss. So gelangt weniger Wasser in das Maul und den Hund.

In jedem Fall ist eine Wasservergiftung ein lebensbedrohlicher Zustand! Sie sollten diese also Ernst nehmen und unbedingt einen Tierarzt aufsuchen, der diese Erkrankung ernst nimmt!