Wann ist ein Halskragen als Leckschutz nötig?
Hunde und Katzen sind leider davon überzeugt: Wunden und auch teilweise kahle Hautstellen müssen beleckt werden. Leider machen unsere Vierbeiner keinen Halt, selbst wenn die Wunder bereits komplett offen und stark entzündet ist.
Böser Teufelskreis: Hunde- und Katzenspeichel ist alles andere als steril und führt bei Kontakt mit wunder Haut, Nahtstellen oder anderen Hautverletzungen durch das Belecken dieser zu meist schwerwiegenden Infektionen.
Es gilt also in jedem Fall: alle Verletzungen, Wunden, Nähte oder andere Ursachen, die ihr Ter gern belecken möchte, gehören geschützt!
Muss es immer ein Halskragen sein?
Jein.
Es hängt ein wenig vom Tier und der Lokalisation der Wunde/Naht ab. Es gibt durchaus brave Hunde und Katzen, die nicht so stark zum Belecken neigen. Diese braven Vierbeiner belassen oftmals einen Verband dort, wo er hingehört und lassen sich beispielsweise durch einen OP-Body bereits davon abhalten, sich Fäden aus einer Wunde zu ziehen oder durch Belecken schlimme Infektionen zu verursachen.
Dabei gibt es OP-Bodys in verschiedenen Formen, für den Körper oder für die Beine. Pfotenschuhe oder Socken zum Schutz von Fußverletzungen werden auch von einigen Tieren an Ort und Stelle belassen und bieten einen guten Schutz.
Aber ein Wort zur Warnung:
Verlassen Sie sich bitte nicht darauf, dass Ihr Tier in Ihrer Gegenwart mit dem Body brav ist! Viele Tiere sind in Abwesenheit des Besitzers plötzlich doch sehr kreativ, was das Erreichen der Wunden angeht.
Wir empfehlen deswegen in ihrer Abwesenheit auf jeden Fall einen zusätzlichen Leckschutz.
Gibt es Alternativen zum klassischen „Trichter“?
Die klassischen Halstrichter können bei manchen Hunden anfangs Schwierigkeiten bereiten. Die Hunde bleiben damit an vielen Stellen hängen, der Trichter macht starke Geärusche und manche Tiere gewöhnen sich auch nach 1-2 Tagen nur schwer daran.
Wir möchten hier einige Alternativen und ihre Vor- und Nachteile vorstellen.
1. Weiche Halskragen
Es gibt aufblasbare oder Soft-Halskragen, die sehr gemütlich für den Hund sind und keine Geräusche machen. Je nach „Schnitt“ sind diese entweder genauso geformt wie die klassischen Plastiktrichter (und schränken damit auch die Sicht massiv ein, da sie nicht durchsichtig sind) oder sind ein wenig anders geschnitten.
Vorteile sind, dass die Hunde diese oft sehr gut akzeptieren, Nachteile sind, dass je nach Lokalisation die Wunde eventuell dennoch erreicht werden kann. Es gilt also, den Hund gut zu beobachten, ob der Schutz auch sicher vor dem Lecken bewahrt.
2. Ein Maulkorb
Das klingt für viele Hundebesitzer zunächst ganz „grausam“. Aber ein gut sitzender Maulkorb erlaubt dem Hund zu hecheln, zu trinken und sein Leben normal zu leben. Der Hund kann die Wunde nicht exzessiv belecken. In Kombination mit einem Body bzw. anderem Schutz ist dies oft eine sehr entspannte Lösung.
Nachteile: Eine gute Maulkorbgewöhnung erfordert eine längere Trainingszeit- und die wenigsten Tierbesitzer denken vorab an diese „Idee“ für den Ernstfall.
Ein weiteres Problem kann es werden, wenn der Hund bei dem Versuch zu lecken immer wieder mit dem Maulkorb über die Wunde reibt- und diese damit einer hohen Belastung aussetzt.
Was ist denn nun ideal?
Bedenken Sie, dass in den meisten Fällen ja nur eine kurze Zeit von ca. 14 Tagen ein Leckschutz nötig ist. Eine erneute Narkose mit erneuter Wundauffrischung, die nach einem exzessiven Belecken eventuell nötig wird ist das wesentlich größere Übel.
Wir raten deswegen, den Hund je nach seiner Veranlagung für die Zeit der Wundheilung lieber einmal zu viel zu schützen als einmal zu wenig.
Wenn Sie 100% beim Hund sind (und damit ist auch die volle Aufmerksamkeit gemeint), können Sie es mit einem Wundschutz wie einem Body oder Pfotenschuh versuchen.
Muss Ihr Hund jedoch allein bleiben, empfehlen wir in jedem Fall einen Halskragen, der die Wunde wirklich sicher schützt.